Technisches
Wir häkeln alles in Spiralrunden, also immer mit einem Markierungsfaden, der den
Rundenanfang angibt. Wolle: Himalaya Dolphin Baby in hellrosa, Farbcode 80309,
Nadel 4,5. Dazu noch etwas Twister in
rot, für die Krallen. Außerdem brauchen wir noch einen Strang dünne weiße Wolle
für die "Zähnchen".
Meistens haben meine Häkeltiere Augen, auch wenn das nicht ganz der Realität
entspricht, wie beispielsweise
bei einer Qualle. Es sieht einfach niedlicher aus, wenn man aus Knopfaugen
angeguckt wird. Beim Bärtierchen fand ich das nicht passend, also ohne Augen.
Körper
Ein Bärtierchen hat so eine Art Rüssel, der vorstülpbar ist. Fangen wir also mit
dem an. 5 LM, dann gleich verdoppeln auf 10 FM, damit die Schnauze vorn
zylindrisch ist, nicht abgerundet. Wenn man leicht durcheinanderkommt,
weil Maschen in dieser Wolle schwer zu erkennen sind, kann man sich behelfen,
indem man in die Maschen der Luftmaschenkette Markierklipse einfädelt. Dann
sieht man besser, wo die Maschen bleiben, wenn man die ersten zehn festen
Maschen in sie hinein häkelt.
Markierklipse in der ersten Runde
Wir machen einige Runden mit zehn Maschen, für den Rüssel. Bei meinem Exemplar
sind es wohl neun Runden a zehn Maschen. Dann kommen Zunahmen: Erstmal Vielfache
von Zehn, also 20, 30. Dann gehen wir auf Vielfache von sechs, also 36, 42, 48,
54. Weil die Zunahmen am Anfang so stark sind, wellt sich das
Ganze. Das
Wellen ist uns jedoch durchaus willkommen, wir wollen später in der Tasche rund
um den Rüssel ein paar Falten, und da brauchen wir extra viel Material.
An der Spitze des Rüssels ziehen wir weißen Wollfaden durch. Der soll die
Zähnchen des Tardigraden darstellen. Einfach radial ein paar Fäden durchziehen,
wie auf den Fotos zu sehen, Fäden von der späteren Innenseite ("linke Seite")
vernähen. Wie lang die Fäden genau sind und durch welche Maschen sie gezogen
werden, überlasse ich Ihnen. Wenns wie im Kreis angeordnete Zähnchen aussieht,
passts.
Nach der Zunahme auf 54 Maschen machen wir noch fünf weitere Runden mit
derselben Maschenzahl. Der Körper soll später eine Wurst mit leichten
Einschnürungen sein, also nehmen wir immer wieder ab und zu, quasi eine
Jojo-Diät, bloß gehäkelt. Also nehmen wir nach diesen fünf Runden ab auf 48, 42,
36, dann gleich wieder zu auf 42, und wieder rauf bis 54.
Da wir irgendwann auf rechts häkeln wollen, müssen wir rechtzeitig umstülpen.
Dann wird der Rüssel vernäht. Dazu den Rüssel hineindrücken, so dass er ungefähr
eben mit der Kopfscheibe abschließt, dann an zwei gegenüberliegenden Stellen
vernähen. Die Nahtstellen sollten etwa fünf Maschen vom Ansatz des Rüssels
weg sein. Am Rüssel sollten sie möglichst weit vorn an der Spitze, aber
natürlich so weit hinten liegen, dass man den Vernähfaden von außen nicht sieht.
Hier muss man keine HDB nehmen, die beim Vernähen leicht klemmt, ich habe
einfach Amigurumi-Wolle für Nadelstärke drei genommen, ebenfalls in Rosa, falls
doch mal Faden zu sehen ist.
Rüssel an der ersten Stelle annähen
An zwei diametral dazu liegenden Stellen vernähen, so dass der Rüssel nun
kreuzförmig an vier Stellen vernäht ist. Theoretisch können wir nun zwischen
den vier Vernähungen noch viermal vernähen, so dass wir acht Mal in gleichem
Abstand vernähen. Ich hab es bei siebenmal belassen, der Kopf war schon
verkrumpelt genug.
Rüssel, an vier Stellen angenäht
Der Rüssel wird an der Rückseite vernäht, damit die Füllung im Rüssel bleibt und
nicht in den Körper wandert.
So wird der Rüssel zugenäht
Da mir der Körper irgendwann zu lang wurde, bin ich von den ursprünglichen
Maschenzahlen abgewichen. Zwischen dem dritten und vierten Segment hab ich eine
Runde zu 36 extra gemacht, also: … 42, 36, 36, 42 …
Ab dem vierten Segment (inklusive Kopf gerechnet), nur noch vier mal 54 und
keine Extrarunden mit 36 Maschen mehr, also wieder … 42, 36, 42 …
In den weiteren Segmenten (insgesamt sind es sieben) noch weniger Runden a 54
Maschen, also nur noch drei, dann nur noch zwei.
Der Rumpf, vor den Abnahmen
Das letzte Segment wird kleiner, beim vorletzten geht die Abnahme bis auf 30,
dann 36, …, 48, …, 36, 30. Solange die Öffnung noch groß genug ist, Füllung
hineinstopfen. Runtergehen bis auf sechs Maschen, dann abnähen.
Beine
Wieder mit Luftmaschenkette, nicht mit Magic Ring. 5 LM, 5 FM, 10 FM. Wir gehen
also nach den Luftmaschen nicht gleich auf 10 FM, da die Fußspitze eher rundlich
sein soll. Zwei weitere Runden mit zehn Maschen. Diesmal machen wir es gleich
so, dass die rechte Seite außen ist. Dazu muss man das Bein umstülpen, was
wiederum nur geht, wenn es noch nicht zu lang ist. Anfangsfaden vor dem
Umstülpen vernähen: Dreimal verknoten, Ende durch ca. vier Maschen vernähen.
Bärtierchen haben so eine Art Krallen, die versuchen wir mit roter Twister-Wolle
nachzubilden.
Fuss umstülpen. Twister-Faden von außen nach innen führen, ein Ende von fünf bis
sieben Zentimetern übrig lassen. Fuss umstülpen, Faden dreimal verknoten. Wieder
nach außen und zurück führen, sodass sich eine Schleife ergibt. Die muss später
zwei Krallen ergeben, also lang genug lassen. Ein Mal verknoten, nächste
Schleife. Insgesamt drei Schleifen machen. Faden drei Mal verknoten, ein letztes
Mal nach außen führen. Schleifen aufschneiden, Krallen trimmen. Fuss auf rechts
weiterhäkeln.
Schleifen für die Krallen
Krallen, noch nicht getrimmt
Von diesen Beinen machen wir zwei, das sind später die letzten Beine am Ende des
Tiers. Wenn man den Fotos glauben darf, sind die etwas kürzer und dünner als die
anderen drei Beinpaare. Diese machen wir genauso, bloß mit den Maschenzahlen: 7
LM, 7 FM, verdoppeln auf 14 FM. Die großen Beine haben eine Länge von elf
Runden, die kleinen Beine haben nur neun Runden.
Fertiges Bein mit getrimmten Krallen
Weil die großen Beine mit einer Luftmaschenkette mit sieben Maschen anfangen,
bleibt ein relativ großes Loch. Das müssen wir beim Vernähen schließen, damit
später keine Füllung herausquillt.
Beim Füllen kann es helfen, die Beine vorher und nachher zu wiegen, damit man
sie einigermaßen gleichmässig füllt. Der Profi wird sich hier eher auf sein
Gefühl verlassen. Die Beine sollten relativ fest gefüllt sein, damit das Tier
später zumindest zeitweise auf ihnen abgestellt werden kann. Die Gewichte vor
dem Füllen waren bei mir:
-
Große Beine, 14 Maschen: 6-7 Gramm.
-
Kleine Beine, 10 Maschen: 4-5 Gramm.
Alle Beine des Bärtierchens. Hinten rechts das kleinere Beinpaar
Beine am Körper annähen, auch hier wieder normale Wolle nehmen.
Die Beine werden angenäht
Das Bärtierchen kann auf eigenen Beinen stehen
Und fertig ist das Bärtierchen.