Qualle aus Himalaya Dolphin Baby

Qualle

Die fertige Qualle

Qualle, gehäkelt aus Himalaya Dolphin Baby, in grau. Ähnelt dem Octopus aus HDB , hat aber viel mehr (21), dafür kürzere Tentakeln.

Materialbedarf: Drei Knäuel zu je 100 g. Nadel: 4,5.

Tentakel

Tentakel mit zehn Maschen pro Runde. Fünf LM, Fünf FM, schließen, gleich verdoppeln auf zehn LM. Markierfaden einlegen. Dann neun Runden zu je zehn Maschen. Obwohl sie deutlich kürzer sind als die Arme des Octopus ist auch hier das umstülpen ziemlich schwierig, also die unteren Enden von außen vernähen. Dabei das Loch schließen, das bleibt, weil wir am Anfang keine Magic Loop verwenden können.

Tentakel im Detail

Alle Tentakeln

Wer genau aufgepasst hat, dem ist vielleicht aufgefallen, dass bei den Tentakeln die linke Seite außen ist. Eigentlich hätte man die Tentakeln nach einigen Runden umstülpen müssen, dann wäre die rechte Seite außen gewesen, wie sich beim Häkeln gehört. Wenn man sich die Qualle auf dem Ganzkörperfoto genau anschaut kann man das auch sehen. Linke (bei den Tentakeln) und rechte Seite (beim Körper) unterscheiden sich. Allerdings ist der Effekt bei Himalaya Dolphin Baby weniger sichtbar als bei, sagen wir mal, glatter Baumwolle, wie sie für Amigurumi gern verwendet wird.

Tentakel füllen. Dann die oberen Fadenenden vernähen. Erst Dreierblöcke zusammennähen, indem man benachbarte Tentakeln auf einem Viertel des Randes an den Rändern zusammennäht.

Tentakeln in Dreierbündeln

Dann diese Blöcke zusammennähen, so dass sich folgendes Muster ergibt:

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Note

Ich muss zugeben, dass ich es anders gemacht hab, aber nicht empfehlen kann. Ich hab erst die Tentakeln oben geschlossen (mit dem Faden, der übrigbleibt) und dann miteinander vernäht (erst in Dreiergruppen, dann Dreiergruppen zusammengenäht). Das ist jedoch nicht so geschickt, weil die Tentakel sich durch das Verschließen oben zusammenziehen und man dann keine schönen Ränder zum Vernähen hat. Außerdem ergeben sich Lücken zwischen den Tentakeln, die ich dann zusätzlich mit einem anderen Faden zugenäht hab. Danach konnte man gegen das Licht immer noch durch Lücken zwischen den Tentakeln gucken, also hab ich durch alle Tentakeln am Rand rundum einen Faden gezogen und den angezogen und verknotet. Dann waren die Lücken zu.

Durch den Zug beim Vernähen verzieht sich das Tentakelpaket auch, die Tentakel stehen nicht mehr parallel sondern oben enger, die Spitzen gehen auseinander. Nicht schlimm, weil alles später vom Körper zusammengehalten wird, aber unnötig.

Kann man sich aber alles ersparen: Erst zusammennähen, dann verschließen, wie beim Octopus.

Wenn alle Tentakel verbunden sind, die oberen Enden zunähen, damit keine Füllung austreten kann. Sie würde zwar nicht nach außen austreten, aber evtl. in den Kopf. Der ist weniger fest gestopft als die Tentakel, also würde sich der Innendruck ändern (Tentakel schlapper, Kopf fester).

Auch hier kann man mit anderem, robusterem Faden als HDB vernähen, sieht ja später keiner.

Das komplette Tentakelbündel ist dicker als beim Octopus (es hat ja auch mehr Tentakel), es hat einen Umfang von etwa 41 cm.

Körper

Mit sechs Maschen anfangen. Magic Loop geht ja mit dieser Wolle nicht, also 6 LM, 6 FM auf dem Rückweg. Durch Einstechen in die erste Masche schließen, gleich verdoppeln. Nun haben wir einen Ring mit 12 FM. Markierfaden einlegen. In Sechserschritten zunehmen (wie immer die letzte Masche eines Blocks verdoppeln), bis auf 108 (18*6).

Dann sieben Runden mit der gleichen Maschenzahl, anschließend Abnahme. So zumindest die Theorie. Nach den sieben gleichen Runden hatte ich nur 106 Maschen [1]. Also brauchen wir eine möglichst gleichmäßige Abnahme um vier Maschen, um so wieder auf das nächstkleinere Vielfache von sechs, also 102 zu kommen. Nu denn, dann nehmen wir zwei mal von 26 auf 25 ab und zwei mal von 27 auf 26[2]. Das ganze schön gleichverteilt, also 26, 27, 26, 27. Und schon ist die Maschenwelt wieder in Ordnung. Wir lernen: Maschenfehler sind, so lang keine Löcher oder sonstigen Schwachstellen entstehen, kein Drama. Kein Mensch sieht, ob das jetzt 108 oder 106 Maschen sind. Vor allem nicht bei Himalaya Dolpin Baby, bei der die Fäden nicht so klar zu sehen sind wie z.B. bei mercerisierter Baumwolle für Amigurumi.

Nun immer in Sechserschritten Abnahme bis auf 48. Immer mal wieder zum Test das Fussbündel in die Öffnung stecken, ob es noch reinpasst, aber stramm sitzt. Ich hatte ursprünglich bis auf 42 abgenommen und dann noch zwei, drei Reihen mit derselben Maschenzahl weitergehäkelt und voila: Die Öffnung ist zu eng für das Tentakelbündel. Also 48 Maschen.

Noch vier bis fünf Runden mit der selben Maschenzahl weiterhäkeln. Dann aufhören, Ende vernähen. Wie ich schon erwähnt hab, ist es keine gute Idee, die HDB überzustrapazieren. Also zum Vernähen neuen Faden nehmen. Körper umstülpen, Fadenende vom Anfang vernähen. Dabei das Loch in der Spitze schließen, das sich fast unweigerlich gebildet hat, weil wir mit HDB ja keine Magic Loop machen können.[3] Eventuelle Fadenwechsel vernähen.

Dann die Augen einstecken. Ich habe mich für reinschwarze Augen entschieden und sie recht nah beieinander gesteckt. Hier herrscht große künstlerische Freiheit, weil Quallen ja keine Augen im Stofftiersinn haben.[4] Man könnte die Qualle auch ohne Augen machen, aber ich habe das Gefühl, dass Menschen leichter eine emotionale Bindung zu einem Stofftier herstellen können, wenn es Augen hat. Und emotionale Bindung ist ja der Grund, Stofftiere zu haben.

Ich nehme inzwischen für Häkelsachen am liebsten Sicherheitsaugen, weil man sie nicht vernähen muss. Einfach Sicherungsscheibe aufstecken, andrücken. Das geht oft schon mit der Hand. Wenn nicht, leistet ein kleiner Steckschlüssel, so etwa Größe 6 bis 10, gute Dienste, um die Sicherungsscheibe festzudrücken. Körper anschließend wieder umdrehen.[5]

Das Tentakelbündel rundum mit einem Faden markieren, den man rundum durch die äußeren Tentakel führt. Da wir das Bündel so einnähen wollen, dass ca. eineinhalb Zentimeter in den Körper hineinragen, den Faden etwa einen Zentimeter unterhalb der späteren Naht anbringen. Er soll beim Vernähen als Anhaltspunkt dienen, aber nicht im Weg sein.

Da man bei HDB den Faden nicht so deutlich sieht, ist es kein Problem, am Körper von außen zu vernähen. Man muss nicht versuchen, das Äquivalent einer Matrazennaht zu machen, und so den Faden zu verstecken. In diesem Fall reicht einfaches Vernähen. Also Faden durch die Außenseite einer Tentakel führen, dann durch eine Randmasche des Körpers. Anziehen, dreimal verknoten. Dann von außen durch eine Randmasche des Körpers, durch den Tentakel durchziehen, etwa eine Masche breit, dann von innen durch den Körper, von außen durch den Körper, wieder durch eine Tentakel.

Das machen wir mit einem Faden aus HDB. Da der schnell verschleißt, öfter neu ansetzen. Spätestens wenn der Faden anfängt, räudig auszusehen, neuen Faden nehmen. Ich hab die Tentakeln mit drei getrennten Fadenstücken eingenäht.

Am Ende mit den Dreifachknoten evtl. noch eine Sicherungsschlaufe in der Tentakel machen, dann Faden ein paar Maschen weit vernähen. Faden nach dem letzten Vernähen in die Tentakel einstechen. Ein paar Maschen weiter unten wieder auftauchen. Unter Zug setzen und abschneiden, so dass das Fadenende in der Tentakel verschwindet.

Am anderen Ende ein paar Sicherungsknoten machen, dann ebenfalls noch durch ein paar Maschen führen und schließlich das Fadenende verschwinden lassen. Voila, fertig ist die Qualle.

Hier die Qualle mit ihren anderen Kumpels aus Himalaya Dolphin Baby:

Der Octopus


1. Und vor den sieben Reihen eventuell nur 107, zumindest kam das bei mehrmaligen Nachzählen so raus.
2. Abnahme wie immer bei den letzten zwei Maschen.
3. Es kommnt mir so vor, als hätte ich das schon mal gesagt. Hmm.
4. Quallen haben durchaus Augen, aber halt anders als ein Teddybär, siehe z.B. https://www.diepresse.com/583764/biologie-das-auge-der-quallen.
5. "Auf rechts drehen", wie das in der Häkel-, Strick- und Nähwelt so poetisch heißt.

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