Vampyroteuthis infernalis

Vampyroteuthis

Vampyrotheutis infernalis

Wolle: Lana Grossa Bingo Merino, für Nadel 4,5-5,5. Farben:

  • 024 (eine Art dunkelblau, optisch eigentlich schwarz).

  • 007 (bordeaux).

  • 163 (beige, für den Schnabel).

Da das Tierchen möglichst dicht sein soll, damit keine Füllung rausquillt, nimmt man die kleinste Nadel, 4,5. Für ein Häkeltier natürlich feste Maschen nehmen.

Körper

Zuziehbaren Ring häkeln. Maschenzahlen:

6, 12, 18, 24, 30, 36, 40, 44, 48, 50.

Dann eine Weile 50 Maschen häkeln.

Ca. drei Reihen nach den Augenhügeln abnehmen und wieder zunehmen, so dass ein leichte Einschnürung und ein Trichter entsteht, an dem dann die Arme angesetzt werden:

48, 42, 3*36,

  • (6→7) 42,

  • (7→8) 48,

  • (6→7) 56,

  • (7→8) 64.

Flossen

Als Kegel in Runden häkeln, dann flachgedrückt verwenden.

6, 8, 10, 12, 4*14, 2*12.

Flossen in der Mitte des Körpers (was die Höhe angeht) annähen. Dazu am besten den Körper so flach ausbreiten, dass die "Naht" vom "in Runden häkeln" in der Mitte ist. Mit Klammern links und rechts markieren. Die hintere Kante der Flossen da platzieren, wo die endgültige Maschenzahl von 50 erreicht ist. Das ist die zehnte Reihe vom Anfang her gerechnet. Flossen ohne Füllung flachdrücken und annähen.

Augenhügel

6, 10, 12, 14, 14.

Dabei die Zunahme von 6 auf 10 folgendermassen machen: 1,2,2,1,2,2.

Das Auge festnähen

Auge mit rundem, dicken Stiel und einem Loch darin. Alle Versuche, das Auge durch die Maschen zu stecken und dann irgendwie festzunähen, scheitern.

Daher folgende Methode: Einen kleinen Kegel häkeln, mit 5,5er Nadel. Maschen: 4, 8, 10. Beim folgenden hilft ein Einfädelhelfer ganz erheblich, da man entweder recht dünne Nadeln braucht (zum Durchfädeln durchs Augenöhr) oder zwei Fäden einfädeln muss.

Denselben Faden, den man zum häkeln nimmt, durch die Öse des Auges fädeln. Eine Masche im Augenhügel mit einer dicken Stricknadel (darf ruhig eine 10 er sein) aufweiten.

Beide Fäden des durchs Auge gezogenen Fadens durch die aufgeweitete Masche ziehen. Dann die Fäden einzeln mit etwas Abstand durch verschiedene Maschen des Kegels ziehen, den man schon für den Körper gehäkelt hat. Die Augen sitzen ja später auf diesem Kegel, die Fäden zum Fixieren des Auges sind dann versteckt. Darauf achten, dass der Körper die richtige Orientierung hat, also die Spitze in dieselbe Richtung zeigt wie beim Augenhügel.[1] Fäden anziehen und verknoten.

Arme

Die Arme haben eine Ober- und eine Unterseite, die später vernäht werden. Für die Oberseite am Ende des Körpers anschließen. Vampyrotheuthis steht zwischen Oktopoden und Dekapoden, hat zehn Arme, von denen aber nur 8 normal groß und sichtbar sind.[2]

Am Anfang beim Ansetzen eine Luftmasche machen, dann in dieselbe Masche eine feste Masche.

8 Maschen, dann umdrehen (mit Luftmasche), also flach häkeln. 7 Reihen, dann eine Abnahme am Anfang der nächsten Reihe. Dann immer 7er-Blöcke. Am Schluß von zwei auf eins reduzieren und eine Laufmaschenkette machen (15 Maschen), diese entspricht den fadenförmigen Enden der Tentakeln von V. i.

Vampyrotheutis nur mit Armen

Velum

Die folgende Rechnung ist (leicht) falsch, da es hier nicht um den Kreisumfang sondern den eines Achtecks geht. Aber 60 mal PI ist eben leicht in einen Taschenrechner eingegeben.

Für das Velum (die Haut zwischen den Tentakeln) hab ich demnach ausgerechnet: Durchmesser von Armspitze zu Armspitze: 60 cm. Daraus folgt: Umfang 188,5 cm.[3]

Mehrere Maschenproben ergeben:

  • 4 cm für 8 Maschen an der Basis der Arme. Hier gibts Randmaschen, aber der nächste Wert sagt:

  • 5 cm für 10 Maschen, auf dem Körper gemessen.

Also 20 Maschen auf 10 cm.

Daraus folgt: Umfang: 377 Maschen, also pro Velum 47. Der Plan ist also: Anfangen mit 2 LM, in jeder Reihe eine Zunahme.

Der momentane Plan ist, Velum und Unter- sowie Oberseite der Tentakel auf einmal zu vernähen. Ich habe mal mit der Idee gespielt, die Ober- und Unterseite der Tentakel gleich mit der Rand(luft)masche des Velums zu vernähen, während ich dieses häkel, aber das ist vermutlich unpraktisch.

Gewicht der Arme

Falls ich’s noch mal für eine Abschätzung brauch: Einer der Arme (nur Arm, ohne Anteil an der Scheibe) wiegt 7 bis 9 Gramm.[4]

Schnabel

Der Schnabel wird wie eine kleine Mütze gehäkelt. Dann wird ein Stück zusammengelegt und zusammengenäht, das gibt den unteren Teil des Schnabels. Der andere Teil wird drübergeschoben/drübergefaltet, so dass er den unteren Teil überlappt.

Vampyrotheutis: Schnabel

Maschen für den Schnabel:

6, 9, 12, 16, 20, 24, 26, 28, 30.

Zusammenbauen

Nun wird alles vernäht, dabei wird auch gleich die Füllung in die Arme eingebracht. Die Füllung besteht aus in Streifen geschnittenen T-Shirts. Füllwatte für Stofftiere würde durch die Maschen des gehäkelten Gewebes dringen, ist also nicht geeignet. Für mein Exemplar hab ich ziemlich genau ein T-Shirt (ich glaub Größe XXL) verbraucht.

Ober- und Unterseite des Armes werden zusammen mit dem Velum vernäht. Ich hab erst eine Weile gegrübelt, ob man das wie ein Stofftier "umgekrempelt" vernähen kann, aber das geht wegen des Velums nicht, man könnte dann nicht mehr umstülpen. Also in der endgültigen Position vernähen. Dabei eine doppelte Naht verwenden. Ungefähr zwei Maschen weit einstechen, durch Ober- oder Unterseite, dann das Velum, dann die andere Seite. Die halbe Nahtbreite weit zurückgehen, dann zurück durchstechen. Möglichst viele von den Fadenenden, die noch vom Ansatz oder Ende der Arm-Oberseiten oder -Unterseiten oder zwischendrin rumhängen, verwenden. Man müßte sie sowieso vernähen, also warum nicht für die Nähte nutzen.

Ich hab erstmal drei der Veli eingenäht, so dass dann nur eine Seite der Arme zusammengenäht ist.

Beim weiteren Zusammennähen werden die Arme verschlossen, also muss die Füllung rein, bevor man nicht mehr hinkommt. Die Basis der Nähte zunähen, damit die Füllung nicht nach innen durchrutscht. Während des Zusammennähens immer wieder Füllung reindrücken, mit einem Essstäbchen nachschieben. (Das heißt, dass zu den Materialkosten mindestens ein Mal asiatisch essen dazukommt.) An der Spitze der Arme nur noch dünn füllen, einen oder zwei T-Shirt-Streifen einlegen.

So wird ringsum zusammengenäht. Dabei zwei benachbarte Arme erst Mal unvernäht lassen, am einfachsten die vorne, in Linie der Augen. Diese Arme haben also in der Mitte und auf der linken und rechten Seite noch kein Velum, deshalb kann man den Boden noch bequem erreichen. Am Boden zusätzlich zum Fadenende noch zwei Fäden durchziehen. So hat man insgesamt fünf Fäden, die später dazu dienen, den Boden nach innen zu ziehen. Den Schnabel auf dem Boden aufnähen. Die Fäden durch das Ende des Körpers ziehen, so dass man sie später spannen kann. Den Körper ordentlich füllen. Nun das Velum links und rechts annähen.

Jetzt wird das letzte Velum eingenäht, die Basen der beiden benachbarten Arme sind die letzten Öffnungen, durch die wir noch Füllung einbringen können. Die Basen der Arme werden nicht zugenäht, weil jetzt keine Füllung mehr Richtung Körper verschwinden kann, der ist ja schon voll. Also Körper endgültig füllen, dann die Arme wie gehabt während des Zusammennähens füllen, wenn nötig Füllung nachschieben.

Nach dem Füllen die Hilfsfäden entfernen. Die Spitzen der Tentakeln vernähen. Ich hab dreimal eine Schlaufe gemacht, hier sollte nichts aufgehen, sonst löst sich der Arm auf.

Die Fäden, die hinten aus dem Körper ragen, anziehen, sodass sich der Boden etwas eindellt. Mit zwei Schlaufen sichern, Enden vernähen.

Bei meinem Exemplar war ein Auge lose, also hab ich es noch mit Stopfgarn vernäht. Stopfgarn durch das Loch im Auge ziehen, nebem dem Auge einstechen und hinten wieder raus. Enden anziehen, dreimal verknoten, Enden vernähen.


1. Wenn dem nicht so ist, sind die Durchstichstellen der Fäden später um einhundertachtzig Grad verdreht. Blöd.
2. Zur Systematik der Mollusken siehe Lehrbuch der Speziellen Zoologie, begründet von A. Kaestner, Band I, 3. Teil, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart.
3. Ok, ok, ich bin Mathematiker, also nehmen wir’s genau. Da wir Winkelfunktionen anwenden wollen, brauchen wir rechte Winkel. Also wird das Achteck in sechzehn rechtwinklige Dreiecke unterteilt. Der Winkel in der Mitte ist für jedes Segment dann 360/16. Also bekommen wir sechzehn mal dreißig mal den Sinus dieses Winkels als Umfang. Das sind dann 183,69 Zentimeter. Fast dasselbe, zumindest in der Welt des Häkelns. Sagte ich doch.
4. Keine Ahnung, warum das mal wichtig für mich war. Ich laß diese Bemerkung mal drin, vielleicht gibt es unter den Lesern ja Tintenfischarmgewichtsschätzungsfetischisten.

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